Sunday, November 18, 2012

Baba´s Kiwi Newsletter - 4


Baba´s Kiwi Newsletter – 4

Willkommen in der Hauptstadt! :)

Es ist schon fast unheimlich wie schnell die Zeit vergeht... dabei bin ich erst die 5. Woche in Wellington – der Hauptstadt Neuseelands. Obwohl Wellington im Vergleich zu Auckland wesentlich kleiner ist hat es für mich doch wesentlich mehr Charme. Und das nicht nur weil es auch als Kultur- und Künstlerhauptstadt gilt ;) Auckland ist sehr weitläufig während sich in Wellington irgendwie alles „um die Ecke“ befindet. Sogar für einen Orientierungsdeppen wie mich ist es hier echt einfach sich zurechtzufinden – ich habe sogar schon anderen Touristen den Weg beschrieben :)

Mir geht es nach wie vor super. Im Vergleich zu den vorigen Monaten war dieser eher emotional ereignisreich. Sowohl Geduld als auch Selbstvertrauen wurden auf die Probe gestellt. Die ersten kleinen Hoch und Tiefs waren da – alles was eben zum reisen dazugehört ;)

Da ich mich ja im Moment nicht vom Fleck bewege hab ich den Newsletter diesmal etwas anders eingeteilt... Viel Spaß!

Tag 84 – 126 / WELLINGTON

ANGEKOMMEN
Ich hab mich im „Downtown Backpackers“ niedergelassen, da das YHA die Leute nur max. 10 Tage beherbergt. Dieses Hostel war vorher ein Hotel (Waterloo) und liegt genau gegenüber des Bluebridge Ferry Terminals. Es ist nicht weit vom Stadtkern weg und trotzdem ruhig. Man kann jeden Tag von 4-6 Nachmittags umsonst Billard spielen, es gibt SKY TV (da kommen den ganzen Tag Filme und das ist genau das was man braucht wenns in Wellington schlechtes Wetter hat :) WOOHOO!) und es hat eine Bar und ein Café mit drin. Die Küche ist groß und überhaupt ist es sehr sauber. Die Duschen haben ordentlich Platz und auch Wasserdruck und die Matratzen sind bequem. Außerdem hab ich ein Fenster mit einer guten Aussicht und kann von meinem Stockbett aus sogar das freie Internet der Stadt empfangen – wenn auch nur bedingt. Die Leute sind nett und mir gefällt´s :) Hab euch ein Foto drangehängt und mein Fenster eingekreist :)

DIE ERSTEN TAGE / BEWERBEN
Das Wochenende vor mir galt es erstmal die Stadt zu erkunden, am Lebenslauf zu feilen und sich wegen Jobs usw. umzuhören um präpariert in die neue Woche zu starten. Es hat sich ziemlich bald herausgestellt das viele Shops und Cafés in der Stadt ihre Anzeigen nicht einfach nur auf trademe.co.nz oder seek.co.nz schalten sondern in ihre Fenster hängen. Also hab ich mir beim schönen Wetter die Stadt angeschaut und mich beim schlechten hinter das Laptop geklemmt ;) Neben meinem Hostel befindet sich außerdem ein McDonalds in dem es kostenloses Internet gibt (wobei es in der ganzen Stadt freies gibt... hängt nur immer vom Wetter ab obs funktioniert und wenn ja, wie schnell). Ich hatte daher des öfteren einen Kaffee dort ;)

Nachdem ich meinen Lebenslauf fast wie ein Flugblatt über die ganze Stadt verteilt hatte hieß es warten... GEDULD – nicht unbedingt eine meiner Stärken – aber es ist immer was man draus macht :)

INSPIRATION / WHAT´S ON?
Also hab ich mich erkundigt was in Wellington so los ist – wo es doch auch als eine sehr kreative Stadt gilt. Und was soll ich sagen: ich bin mehr als fündig geworden! Die Cuba Street allein, welches die Haupteinkaufsstraße Wellington´s ist, hat schon einiges zu bieten. Neben Straßenmusikern findet man hier versteckte Vintage-Märkte, tolle Second Hand Läden und auch andere interessante Kunstwerke :)
Im iSite (Touristen Information) werden von Inspiration´s Touren bis Workshops alles angeboten. Oder nehmen wir die Stadt selbst... alles scheint Kunst zu sein! Die Kanaldeckel, Abfalleimer, Fensterscheiben oder der Schaum auf dem Kaffee – die Kiwis lieben es ihr Land und ihre Wurzeln in allem widerzuspiegeln was sich findet. Ich hab euch ein paar Bilder dran gehängt damit ihr versteht was ich meine ;)

Gleich am 2. Wochenende hab ich per Zufall „HANDMADE“ entdeckt. Das ist eine Initiative der Stadt und eine Gemeinschaft von Selbstständigen (auf allen Gebieten) und bietet 2 Tage Workshops in verschiedenen Bereichen an wie z.B. Käse- oder Schmuckherstellung, Stricken, Buchbinden, Spinnen (also Garne ;)) oder Photografie. Am Abend werden dann zusätzlich noch Vorträge zu einigen Themen gehalten. Ich konnte mich anfangs natürlich gar nicht entscheiden.  Da manche Kurse aber bereits ausgebucht waren oder man bei anderen das Material selber mitbringen musste hat es sich relativ schnell reduziert und ich hab mich schließlich für den Kurs „Eine Frangipani Blume stricken“ und eine Lesung „The New Zealand way of fashion – Pacific Style“ angemeldet.
Im Strickkurs waren wir nur zu 5. Vier ältere Damen aus Wellington (VOLLPROFIS!) und ich (letzte, praktische Strickerfahrung: vermutlich irgendwann in der Grundschule :)). Obwohl es hieß, dass auch Anfänger daran teilnehmen konnten hab ich nicht mal ein Blatt der Blume fertig bekommen... ABER ich weiß wieder wie es geht, wir haben das Material bekommen und siehe da: Nach kaum 2 Wochen hab ich sie doch noch fertig bekommen :) (Beweis im Anhang hehe)
Leider fiel die Lesung aus da ich die Einzige war die sich angemeldet hatte – ABER ich durfte dafür eine andere besuchen und da es zur gleichen Zeit eine Lesung über Photografie gab hab ich mir die dann angehört. War sehr interessant!

Weiter ging es den darauffolgenden Dienstag bei „The Learning Connection“. Die haben ihren Sitz etwas außerhalb von Wellington und hier kann man ebenfalls Kurse besuchen – oder sogar studieren ;) – hab ich ja Gott sei Dank schon hinter mir! Die haben öfter Kreativworkshops für umsonst – worauf also warten? Dienstag abend haben Sie dann die Schule im generellen vorgestellt, wir haben Pastell-Kreiden und Papier bekommen und der Lehrer ist mit uns einige Basistechniken durchgegangen. Macht Lust auf mehr... also hab ich mich sofort für einen Tattoo Design Kurs angemeldet :)

Außerdem hab ich Tanita getroffen. Ein Mädel aus Deutschland die auch gerne zeichnet und malt. Sie hat sich hier Acrylfarben gekauft, kann diese aber leider nicht mit nach Hause nehmen: GLÜCK FÜR MICH :)... bin also bestens gerüstet für was auch immer :)

WIEDER BEWERBEN
Ca. 2 Wochen nach meiner Ankunft hab ich dann Angela kennengelernt. Ursprünglich aus Hamilton/NZL hat sie die letzten 12 Jahre in London gelebt und gearbeitet. Eigentlich kam sie nach Wellington um sich hier niederzulassen aber die Stadt gefällt ihr absolut nicht und es zieht sie zurück nach England. Ist schon witzig... man will immer das was man nicht hat oder?
Ganz zufällig arbeitet Angela im Human Resources Bereich und hat unter anderem auch schon Leute in Sachen Lebenslauf beraten – was für ein Glück!!! Nachdem sich bei mir 2 Wochen lang nix in Richtung Job getan hat (was ja eigentlich nicht wirklich lange ist – hier kommt wieder die Ungeduld ins Spiel ;)) hat sie mir angeboten mit mir an meinem Lebenslauf zu arbeiten. Ich wusste ja dass der hier anders aussehen muss und hab mir auch aus dem Internet das Grundgerüst runtergeladen – aber von einem Profi beraten zu werden ist noch mal ganz was anderes! Als wir fertig waren musste ich mich doch teilweise wirklich fragen ob das mein Lebenslauf ist und ob ich wirklich all das schon gemacht habe. Tatsache ist: Es ist alles so weit weg, dass ich manchmal überhaupt nicht glauben kann was ich da lese. Schon komisch...
Während ich also beigebracht bekommen habe: unbedingt auffallen und im Gedächtnis bleiben, kurz und knapp halten und auf keinen Fall STANDARD... ist mein CV jetzt vollgepackt mit allen Infos, das Layout ist sterbenslangweilig und er sieht aus wie alle anderen – ABER auf der anderen Seite gibt man hier nur seinen Lebenslauf ab. Wie sollen die Leute sonst wissen was du schon gemacht hast und was nicht?
Jedenfalls war ich jetzt wirklich gerüstet und hatte etwas mehr Vertrauen in das Ganze. Ich hab dann ganz einfach allen meinen neuen CV noch mal gegeben oder geschickt – hab schließlich nix zu verlieren ;)
Ist wirklich sehr interessant – mich würde so ein Lebenslauf doch eher abschrecken... VOLLE 2 Seiten (bin ja auch nicht mehr die Jüngste ;))! Aber was soll ich sagen: Am nächsten Tag hatte ich bereits die erste Einladung zum Vorstellungsgespräch :D

VORSTELLUNGSGESPRÄCHE
Obwohl ich nur 2 Jahre Erfahrung (neben dem Studium) in Sachen bedienen und Kaffee machen habe wurde ich trotzdem für 2 Barrista Jobs (das sind die professionellen Kaffeedamen) in Erwägung gezogen:
Ein Café namens „Mucho Mucho“ hat mich zum Kaffee machen eingeladen... und das ist auch eher schon etwas länger her (8 Jahre!). Also hab ich mir auf Youtube alles was sich über Neuseeländischen Kaffee finden lässt reingezogen und durfte netterweise in unserem Café im Hostel üben :)
Leider hats nix gebracht... bringt mich immer noch zum schmunzeln das ganze :)
Ich bin dort angekommen und sie hat mir bereits am Anfang erklärt was sie suchen und da dachte ich mir schon OHOH!!! Das einzige Kubanische Café in Neuseeland sucht jemanden der sich 100% mit Kaffeesorten, Röstung usw. auskennt und die Chefin in der Stoßzeit ersetzen kann. Außerdem einen Flat White (Das ist eine Art neuseeländischer Milchkaffee) mit Kunstwerk im Schaum in 25 Sekunden zaubern kann.... AHHHHH
Naja... ich habs trotzdem versucht :) Wir mussten beide lachen und es war klar das ich nicht die Richtige für diesen Job bin. Aber immerhin habe ich eines meiner Lieblingscafés entdeckt :) In 10 Minuten war ich wieder draußen.
Ich war froh das sie mir überhaupt die Chance dazu gegeben haben – aber so professionell wie sich mein Lebenslauf jetzt anhört...
Kaffee machen hier ist doch ein klein wenig anderes. Während es in Deutschland, neben dem Geschmack natürlich, überwiegend um einen fluffigen Schaum geht, geht´s hier eher um wenig Schaum, dafür aber mit Silverferns, Affen, Herzen oder sonstigen Kunstwerken drin. Und schon hab ich wieder was gefunden das ich UNBEDINGT lernen will – natürlich nur um euch daheim auch einen tollen NZL Kaffee machen zu können :)

Nächstes „Gespräch“ ließ nicht lange auf sich warten. Im „Sweet Fanny-Anne´s“ durfte ich gleich mal 2 Stunden arbeiten (wurde auch bezahlt ;)). Leider wurde auch hier wieder jemand für die Stressigste Zeit am Morgen gesucht welcher der Besitzerin helfen bzw. sie ersetzten kann. Wieder nix für mich! Sie hätte es beinahe trotzdem mit mir riskiert da die Chemie bei uns allen auf Anhieb gestimmt hat. Das hätte ich mir allerdings für den Anfang nicht zugetraut.

Parallel hierzu hatte ich ein Vorstellungsgespräch im „Temp Center“ welches eine Art Zeitarbeitsfirma ist und Jobs in der oben genannten Richtung vermitteln. Michael hatte auch gleich etwas für mich im Sinn. In einem Café/Kantine in einer Bank wurde jemanden für 6 Wochen als Urlaubsvertretung gesucht. Nach einem Trainingstag hatte den Job :) JUHU! Tolle Leute und auch die Arbeit ist cool. Wir sind im 2. Stock der Reserve Bank NZL und haben nur Kunden aus dem Gebäude (was mir auch etwas Zeit gibt Leute zu treffen). Es ist zwar immer was los aber wenn ich nicht Kaffee´s mache oder Essen usw. abkassiere schau ich das alles aufgefüllt ist oder helfe in der Küche mit dem Geschirr. Wir sind zu dritt und ich arbeite Mo-Fr von 8am – 2pm mit 30 Minuten Pause, die jedoch bezahlt ist :D
Ein wahrer Glücksgriff! Bin für die nächsten Wochen versorgt, bekomme umsonst Essen und Kaffee und hab die Nachmittage und die Wochenenden für mich – PERFEKT :)

Wie es natürlich immer so ist kamen, nachdem ich diesen Job zugesagt habe, noch 2 andere – und zwar feste. Verkäuferin in einer Filiale für Canterburry New Zealand – allerdings nur 15 Stunden die Woche (Mo, Fr und Sa) und der andere: Bei „Sweet Fanny-Anne´s“!!! Kurz nachdem sie den Barrista Job vergeben hatten, hatte eine aus der Küche gekündigt. Die Besitzerin hat mich angerufen das ich den Job habe wenn ich ihn will aber da ich keiner von den Menschen bin die etwas zusagen und dann doch was anderes machen musste ich passen.
Aber wie es der Zufall so will ist Maren (habe ich im Norden kennengelernt und wir sind ständig in Kontakt geblieben) endlich in Wellington angekommen. Sie brauchte dringend einen Job also hab ich sie einfach vermittelt und ihr den Job besorgt... ich sollte bei der Job Agentur arbeiten ;)

Was mich betrifft so bin ich ganz zufrieden mit der temporären Arbeit – denn kann ich verschiedenes ausprobieren. Zum Beispiel habe ich gleich eine Woche später für einen Nachmittag im Te Papa (Wellington´s Museum) Café aushelfen dürfen und hab am Wochenende bei einem Rugby Spiel (Hurricanes/Wellington team gegen Chiefs/Waikato team) im Westpac Stadion in der VIP Lounge gearbeitet J So lernt man ständig neue Leute kennen und macht eigentlich viel mehr Erfahrungen. Lief auch echt super und der Ausblick aufs Spiel war phänomenal!!!

Design Jobs sind hier leider rar. Ich hab nur 6 Stellen in ganz NZL gefunden und die waren nicht mal im Bekleidungsdesign. Hab mich aber schon mit einigen Kiwi´s unterhalten und hier ist es tatsächlich so dass die Designer meistens was Eigenes machen und auch einen Laden haben. Angestellten-Verhältnisse sind begrenzt bzw. sind eher in Australien vorhanden – oder eben in Europa.

ESSEN
Nachdem ich ja jetzt 4 Monate hier bin kann ich mich auch zum Essen äußern. Generell ist es im Supermarkt sehr teuer. Besonders Gemüse, Früchte und die frischen Sachen kosten mehr als in Deutschland. Anderes ist natürlich gleich oder manchmal auch billiger.
Aber glücklicherweise gibt es auch hier einen Obst- und Gemüsemarkt :) Jeden Sonntag von halb ca. halb 9 bis 1 – und hier ist es wesentlich billiger! Außerdem gibt es alle möglichen Stände von Crépes über Kaffee bis hin zu deutschen!!! Würstchenbuden. Also ist Sonntag Vormittag immer einkaufen angesagt – mit Frühstück am Meer :) Ganz toll finde ich wenn das Boot an den Steg kommt und die frischen Fische bringt. Hab mich bereits getraut und mir meinen ersten Skatefish (wenn ich recht verstanden hab ein kleiner Rochen – NEIN, kein Stachelrochen oder Mörder von Steve Irwin!) gekauft. Was für ein Abenteuer! Ich hab noch nie zuvor frischen Fisch selbst gemacht aber bin wahnsinnig stolz wie gut er mir gelungen ist! Anbei auch ein Foto :)
Und die Brezen-Dürre hat ebenfalls ein Ende: Ich hab eine deutsche Bäckerei gefunden! Hatte mich dort sogar um einen Job beworben, war aber leider zu spät dran. Es geht eine halbe Stunde bergauf in einen der Vororte von Wellington und ich verbinde das ganze gerne mit einer Laufeinheit. Dort gibt’s Brezen mit und ohne Käse, Fitnessbrot, Joggingbrot und auch gute Baguettes. HERRLICH! Und letzten Sonntag hab ich entdeckt, dass die Bäckerei auch auf dem Markt vertreten ist.
Ansonsten ernähren sich hier auch viele überwiegend von Fastfood. Ob McDonalds, Subway, KFC, Domino´s oder Burgerfuel (Neuseeländische Burgerkette)... alles da. Und jeder hat spezielle Angebote die das Essen billiger machen als wenn man sich frische Sachen kauft oder selber kocht. Und da Backpacker ja generell kein Geld haben ist das natürlich sehr willkommen.
Außerdem gibt es Muffins, Scones, Cookies, Slices, Fudges und und und bis zum umfallen! Da bin ich ganz froh das ich ein Stück klassische Schokolade bevorzuge :)
In Wellington kann man aber auch abseits der Fastfood Ketten richtig gut essen gehen und auch Kaffee trinken. Mit ca. 500 Café´s ist hier für jeden was dabei. Ich muss auch sagen das ich bisher nur 1-2 schlechte Kaffee´s in NZL hatte – kann die Meinung das es hier keinen gescheiten Kaffee gibt also überhaupt nicht teilen J Hat sich aber wohl auch sehr entwickelt... und jetzt wo ich selbst welchen machen ;) hehe

WETTER
Ich dachte ja immer die verwöhnten Kiwi´s übertreiben mit dem Wetter in „Windy Welly“. Leider nein! Wobei ich trotzdem nicht klagen kann da der Winter bisher sehr mild ist und sich auch das schlechte Wetter in Grenzen hält... aber es ist tatsächlich so: Wenn es hier schlecht Wetter ist dann RICHTIG! Regen und Wind aus allen Richtungen, wildes Meer und dunkle Wolken... so ein Tag an dem man einfach die Decke über den Kopf ziehen will und am besten nicht vor die Tür geht :) Der Wind kann aber auch ganz spaßig sein... und wir Wiggensbacher LIEBEN ja Wind ;)
Ich hatte hier bisher sehr viele tolle Tage. Und dann ist es einfach umwerfend! Allerdings sollte man sich dann am Wasser oder etwas außerhalb der Stadt aufhalten da die Sonne schnell hinter den Hochhäusern oder Hügeln verschwindet.
Aber die Kiwi´s sind trotzdem verrückt! Die springen sogar im Winter ins Wasser... ganze Schulklassen! So werden die hier wahrscheinlich abgehärtet :) Während wir in Jeans und langer Jacke, manchmal sogar mit Handschuhen, am Wasser sitzen laufen die ständig in kurzen Hosen rum. Auch beim laufen komm ich mir manchmal blöd vor. Langarmshirt, Fleece und Windjacke... Shorts über langer Leggins... und die rennen in Tank und Shorts – wie im Sommer! Echt verrückt!

ZIMMERSUCHE
Diese gestaltet sich etwas schwieriger... hilft auch nicht das ich das Hostel so mag ;) Außerdem hab ich mich erstmal auf den Job konzentriert aber jetzt wo dieser da ist pack ichs an.
Hab mir ein Zimmer in der Stadt angeschaut welches nicht mal ein Fenster nach draußen hatte.
Außerdem hab ich mich mal auf die Liste für ein Langzeitzimmer in meinem Hostel setzten lassen... die sind im 6. Stock, sehr einfach aber immerhin sicher und man ist für sich... und seit einer Woche hab ich eins! Ist schön sich wieder ausbreiten zu können! Erinnert mich ein bisschen an ein Gefängniszimmer da ich nur ein kleines Fenster mit Blick auf eine Mauer hab, ein Waschbecken im Zimmer und ein Bett. Aber immerhin steht ein kleiner Fernseher drin und man kann ja was draus machen ;)
Aber wie das hier eben so ist hat sich auch schon die nächste Gelegenheit ergeben – über eine meiner Kundinnen bei der Arbeit. Sie hat ab nächsten Montag ein Zimmer in einem der Vororte von Wellington frei. Ist zwar 15 Minuten mit dem Bus zu fahren aber ich schaus mir mal an – wär schon toll hier so RICHTIG zu wohnen! Also drückt mir die Daumen.

SONSTIGES
Hmmm, was noch... Ich hab meinen ersten Friseurbesuch hinter mir J Gleich neben dem Hostel gabs ein Angebot für $25. Das war für die Lehrlinge zum üben aber ständig vom Chef überwacht. Also bin ich das Risiko eingegangen und nachdem es die Chefin am Ende korrigiert hat wars echt gut ;)

Dienstags ist hier im Embassy Theatre Kinotag und ich war auch schon 2x dort – HAMMER KINO!!! Das war früher ein Theater oder eine Oper und hier fanden auch die Premieren von „Der Herr der Ringe“ statt. Dort sind die Namen der Schauspieler und Mitwirkenden neben den Sitzen eingraviert... echt cool!

Leider war ich hier noch nicht so oft aus, aber wenn spielen hier fast in allen Bars tolle Bands. Das hat mir 2006 in Australien schon so gut gefallen! Man macht eine Bar-Tour (pubbing :)) und hat den ganzen Abend live Musik. Es kostet auch nicht überall Eintritt und wenn doch dann meist nicht viel. Das sollte es bei uns auch viel mehr geben!

Ein paar Rugby Spiele hab ich mir auch schon angeschaut (im Fernsehen) – hauptsächlich wenn die All Blacks spielen, denn die Liga Spiele sind dann manchmal doch recht langweilig. Langsam komme ich auch mit den Regeln klar. Da ich ja am Wochenende bereits im Stadion gearbeitet habe, hab ich gute Chancen auch bei einem All Blacks Spiel dabei zu sein :)

Die EM hab ich natürlich auch verfolgt... wenn ichs auch nicht immer aus dem Bett geschafft hab ;) Aber 6:45 ist auch echt früh für mich!!! Und als das Unglück passiert ist musste ich arbeiten.

Ach ja: Im Moment feiern wir hier „Mid Winter Xmas“ :) So witztig! Da hier ja Sommer ist an Weihnachten feiern sie hier einfach mitten im Winter ein kleines 2. Weihnachten. Da gibt’s im Supermarkt dann Lebkuchen usw. und Angela war sogar mit ihren Kollegen beim wichteln... heißt hier „Secret Santa“

Leider gibt’s auch nicht so tolle Sachen zu berichten. Nachdem ich über Air New Zealand ein Jahresticket gebucht habe (was einmal umbuchen vor Ort inklusive beinhaltet) bin ich als allererstes als ich in Wellington angekommen bin in ein Büro der Fluggesellschaft. Als ich meinen Rückflug von Oktober auf Februar umbuchen wollte hat sich dann herausgestellt das ich auf einer sehr seltenen Preisklasse gebucht bin (immer nur ein paar Sitze pro Flieger) und Januar, Februar und März keine Plätze mehr frei sind. Nach März läuft das Ticket ab da es ab Abflug genau ein Jahr gültig ist. Davon hatte wohl mein Reisebüro in Deutschland auch keine Ahnung – jedenfalls war das denen auch neu und im Moment suchen sie von Deutschland aus nach einer Lösung. Einzige Möglichkeit im Moment ist im Dezember schon nach Deutschland zurück zu fliegen was für mich nicht in Frage kommt... also heißt es abwarten und sehen was sich machen lässt :(
Aber das ist auch eine der Situationen denen ich seit ich hier bin viel gelassener begegne: irgendwas ergibt sich immer und wenn nicht findet sich bestimmt eine Lösung... wer weiß wofür´s gut ist!

Am 3.7.12, 10:00 Abends hatte ich dann auch noch mein 2. Erdbeben – in Wellington. So ziemlich beide Inseln konnten es spüren. Ich hab danach herausgefunden dass es das Stärkste Erdbeben in Wellington der letzten 120 Jahre war. Das Epi-Zentrum war glücklicherweise 170km von uns entfernt auf dem Meer und 230km tief aber es hatte eine Stärke von 7.0 und war daher ziemlich gut spürbar. Wir waren alle schon im Bett und ich in meinem Stockbett dachte Angela  (die unter mir geschlafen hat) dreht sich um oder so...
Als das Bett allerdings RICHTIG stark zu wackeln anfing und eine meiner anderen Zimmerkolleginnen meinen Namen gesagt hat wurde es mir dann schlagartig bewusst! Ich bin so ziemlich ohne zu überlegen im Schlafanzug mit meinem Handy in der Hand vom Stockbett gesprungen und innerhalb von ein paar Sekunden waren wir alle unter dem Türrahmen. Es hat eine Stunde gedauert bis wir alle wieder schlafen konnten und unser Herzschlag sich normalisiert hat. Außerdem hatten wir in dieser Nacht alle einen sehr leichten Schlaf wegen eventueller Nachbeben... man weiß ja nie.
War jedenfalls ganz was anderes als in Christchurch. Während sich mein Erstes angefühlt hat als ob ein Zug durchs Zimmer fährt war dies doch eher wie auf einem Schiff mit starkem Seegang – komisches Gefühl! Hatte wohl auch was damit zu tun das wir im 2.Stock eines älteren Gebäudes sind... noch mal gut gegangen und wiederholt sich hoffentlich nicht wo ich jetzt im 6. Stock wohne!!!
Tsunamiwarnungen blieben aus da es zu nah an der Küste war.

So, das wars mal wieder. Mal sehen was es das nächste mal zu berichten gibt – bin ja jetzt endlich auch wieder fleißig ;)
Ich hoffe mein Deutsch ist nicht allzu schlimm zu lesen aber tu mir mit jedem Newsletter schwerer – vor allem mit dem Satzbau. Anfangs fand ich es sehr komisch da ja jeder berichtet dass er spätestens nach einem Monat englisch träumt und denkt. Ich hab die ersten 3 Monate gar nicht geträumt und wenn ich jetzt träume könnte ich nicht mal sagen in welcher Sprache. Ich schätze das hängt damit zusammen da ich die letzten Jahre ja schon immer viel zwischen den Sprachen wechsle. Aber wenn ich jetzt deutsch versuche zu schreiben dauert es schon immer etwas ;)

Wie geht es euch denn? Vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen die ich so erhalte! Freut mich auch von euch zu hören was so los ist ;) Nachrichten technisch bekomme ich hier leider nicht so viel mit also wenn jemand Lust hat die wichtigsten Ereignisse aus Europa für mich zusammen zu fassen – immer gerne :) Wobei mir zu Ohren gekommen ist das ich politisch nicht wirklich was verpasse.

Ich hab zumindest über facebook mitbekommen das der Sommer euch endlich erreicht hat! Ich hoffe der hält sich :) Ich wünsch euch allen eine schöne und erholsame Zeit! Lasst es euch gut gehen und passt auf euch auf! Bis bald!

Kia ora - Barbara
P.S.: English Version... as always ;)

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